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Ernährung und Prostatakrebs
Eine ausgewogene Ernährung ist bei Prostatakrebs empfehlenswert. Prostatakrebs kann mit einer Kachexie, einer Form der Mangelernährung, einhergehen.
Prostatakrebs

Ernährung und Prostatakrebs

Grundsätzlich gilt, dass eine gesunde und ausgewogene Ernährung auch bei Prostatakrebs und zur Vorbeugung sinnvoll ist. Bewegung ist ebenfalls gesund, sofern dies möglich ist. Es gibt auch spezielle Gymnastik- und Sporttherapieangebote für Menschen mit Prostatakrebs.

Probleme bei der Ernährung: Kachexie bei Prostatakrebs

Eine häufige Erscheinung bei Krebserkrankungen ist die Kachexie. Damit ist gemeint, dass es, bedingt durch den Krebs zu einer Mangelernährung kommt, die einen Abbau von Muskel- und Fettmasse nach sich zieht. Oft wollen die betroffenen Patienten essen, können aber nicht. Dies ist sowohl für den Patienten als auch für die Angehörigen sehr belastend.

Kriterien für Kachexie

Kachexie ist eine Gewichtsabnahme bzw. Unterernährung, die durch eines der folgenden Kriterien definiert ist:

  • unbeabsichtigter Verlust von Gewicht im letzten halben Jahr von mehr als 5 %
  • Der Body-Mass-Index liegt unter 20; gleichzeitig ein unbeabsichtigter Gewichtsverlust im letzten halben Jahr von mehr als 2 %
  • Die Muskulatur an den Beinen, Armen, Becken- und Schultergürtel baut stark ab. Dabei liegt der Muskelindex bei Männern unter 7,26 kg/m². Gleichzeitiger unbeabsichtigter Gewichtsverlust im letzten halben Jahr von mehr als 2 %.

Behandlungsmöglichkeiten bei Kachexie

Wenn die Nahrungsaufnahme stark erschwert ist, sollte die Ernährung abwechslungsreich und nach den Wünschen des Patienten gestaltet sein. Zu vermeiden sind Speisen, die die Schleimhäute reizen könnten, also insbesondere heiße, scharfe, zu süße oder saure Speisen.

Wenn feste Nahrung nicht mehr verzehrt werden kann, kann der Betroffene Trinknahrung und passierte Kost erhalten. Trinkfertige Sondennahrung enthält meist alle wesentlichen Nährstoffe. Wenn auch das nicht mehr infrage kommt, ist eine künstliche Ernährung über die Venen die Alternative. Bei dieser sogenannten parenteralen Ernährung werden die Nährstoffe über eine Infusion direkt in die Blutbahn gebracht. Manchmal ist hierfür ein zentraler Venenkatheter notwendig, weil sich die Venen sonst entzünden oder schmerzen würden. Dabei wird ein dünner Schlauch tief in die Vene eingebracht, die bis in eine große Hohlvene vor dem Herzen führt.

Fedor Singer