Was ist Prostatakrebs?
Unterhalb der Harnblase liegt beim Mann die Prostata (Vorsteherdrüse). Sie umschließt die Harnröhre. Bei Prostatakrebs handelt es sich, ebenso wie bei Harnblasenkrebs, Nierenkrebs und Hodenkrebs um eine urologische Krebserkrankung. Es bildet sich ein bösartiger Tumor in der Prostata. Man bezeichnet Prostatakrebs auch als Prostatakarzinom (PCa). Jeder sechste Mann über fünfzig erhält die Diagnose Prostatakrebs. Jeder 33. stirbt an Prostatakrebs. Die Wahrscheinlichkeit, an einem Prostatakarzinom zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter.
Symptome von Prostatakrebs
Wenn sich Prostatakrebs entwickelt, treten oft folgende Symptome auf:
- Schmerzen im Bereich der Prostata
- Probleme beim Entleeren der Blase
- Probleme zu Beginn des Wasserlassens
- verstärkter und häufiger Harndrang, insbesondere auch nachts
- schwacher und/oder unterbrochener Urinfluss
- Harnverhaltung (Unfähigkeit, Wasser zu lassen)
- Schmerzen beim Samenerguss
- verminderter Samenerguss
- Schmerzen im Rücken, dem Becken, den Oberschenkeln oder der Hüfte
- Blut im Urin
- Blut im Ejakulat
- Impotenz, Potenzstörungen
Wer unter solchen Symptomen leidet, sollte umgehend den Arzt aufsuchen. Die Früherkennung spielt bei Prostatakrebs einige wichtige Rolle, da die Überlebensrate in einem frühen Stadium deutlich höher ist. Ob es wirklich Prostatakrebs ist, kann erst durch bestimmte Untersuchungen, wie z. B. eine Tastuntersuchung oder einen PSA-Test gezeigt werden. Der PSA-Wert, der bei diesem Test ermittelt wird, kann sowohl für die Früherkennung von Prostatakrebs als auch für den Erkrankungsverlauf eines bestehen Prostatakarzinoms relevant sein. Es gibt Formen von Prostatakrebs, die latent bleiben, d. h., sich nicht ausbreiten, keine Symptome verursachen und auch nicht zum Tode führen.
Behandlungsoptionen bei Prostatakrebs
Zur Behandlung von Prostatakrebs können neben der Prostataoperation auch eine Strahlentherapie oder eine Hormontherapie zum Einsatz kommen. Man unterscheidet die perkutante Strahlentherapie und die Brachytherapie. Unter Umständen kann auch eine aktive Überwachung erfolgen, bei der die Entwicklung des Prostatakarzinoms zunächst beobachtet wird. In fortgeschrittenen Stadien von Prostatakrebs kann ggf. eine Chemotherapie oder Immuntherapien eingesetzt werden. Immuntherapien sollen eine zielgerichtete Bekämpfung von Tumorzellen ermöglichen.
Die verschiedenen Stadien von Prostatakrebs
Die wesentlichen Stadien der Entwicklung von Prostatakrebs sind:
- Frühstadium:
Prostatakrebs führt zu einem kleinen, harten Knoten an der Prostata des Mannes. Aufgrund der geringen Ausdehnung des Geschwürs innerhalb der Prostatakapsel entsteht meist noch keine Behinderung bei der Entleerung der Blase. Auch andere Symptome zeigen sich in der Regel in diesem Stadium gar nicht oder wenig.
- Operables Stadium:
Der Knoten wird größer oder die Prostata vergrößert sich und wird härter. Der Tumor ist im lokal begrenzten Stadium noch innerhalb der Prostatakapsel. Es kann zu ersten Problemen bei der Blasenentleerung kommen, Harndrang kann die Nachtruhe stören. Der Harnstrahl wird dünner und schwächer, es bleibt aber meist kein Restharn in der Blase.
- Fortgeschrittenes Stadium:
Das Prostatakarzinom gilt als lokal fortgeschritten und dehnt sich über die Kapsel auf den Bauchraum aus (meist hin zu den Samenbläschen, dem Blasenboden, der Beckenwand und den Lymphbahnen). Nun kommt es häufiger zu Symptomen wie Schmerzen, verminderter Harnausscheidung, ständigem Harndrang, Restharnbildung und Harnrückstau bis in die Nieren. Auch die Stuhlausscheidung kann in diesem Stadium von Prostatakrebs problematisch werden. Urin oder Sperma können Blut aufweisen. Im fortgeschrittenen Stadium bilden die Lymphknoten Metastasen in benachbarten Organen. Beim Ertasten ist die Prostata vergrößert, verformt, sehr hart und höckrig.
- Stadium mit Tochtergeschwülsten (Metastasen):
Metastasen entstehen oft an der Lendenwirbelsäule, den Beckenknochen und den Rippen. Urin kann in vielen Fällen nur tröpfchenweise ausgeschieden werden (oder gar nicht mehr). Es kann zu Nierenschädigungen und Harnvergiftungen kommen. Eine chirurgische Therapie hat in der Regel keine Aussicht auf Heilung mehr. Die Überlebensrate ist in diesem Stadium schlecht.
Fedor Singer
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